Album der Woche: Liars – „Mess“

Liars - MessVÖ: 21. März 2014
Web: liarsliarsliars.com
Label: Mute

Zugegeben, das siebte Album des amerikanischen Trios Liars beginnt alles andere als prüde: „Take my pants off … smell my socks“, fordert eine transponierte und verzerrte Stimme über einer aufgeregten Synthie-Bassline. Doch wer sich von Fetischismus und pulsierenden Retro-Synthies nicht abschrecken lässt, bekommt im weiteren Verlauf eine knappe Stunde experimentellen, wütenden und ekstatischen Elektro-Noise-Pop auf die Ohren.

Liars – das sind Angus Andrew, Aaron Hemphill und Julian Gross, die in dieser Besetzung seit 2002 bestehen. Tatsächlich ist aber das Jahr 2000 die Geburtsstunde der Band, damals noch ohne Julian Gross, dafür mit Pat Noecker und Ron Albertson. Mit Ausnahme des Debütalbums veröffentlichen die Jungs alle LPs bei Mute, so auch das neueste Werk mit dem Titel „Mess“. Erste Tracks daraus wurden schon Ende 2013 im Metropolitan Museum Of Art in New York City und auf den Primavera und Sonar Festivals in Barcelona uraufgeführt. Aber wie klingt das neue Album von Liars, deren vergangene Veröffentlichungen von der Presse zum Teil als „sadistisch“ und „unhörbar“ eingestuft wurden?

Angesichts des Albumtitels „Mess“ eine berechtigte Frage. Doch Angus Andrew klärt in einem Interview mit dem Magazin Under The Radar auf: „I think what I like is the idea of a mess is often in the eye of the beholder. I think there are situations or things that are created, an artwork for example, where one viewer could look at it and say ‚Well, that’s just a mess of stuff.‘ But another viewer could look at it and see it as a piece of fine art, and that could generate a conversation. I think what is appealing about that is the duality of a mess and it not being a definitive idea.“

Dualität scheint auf Liars eine besondere Anziehungskraft auszuüben: Das Trio bezeichnet sich selbst als eine schizophrene Band, deren letztes Album von Zweifel und Paranoia geprägt war. Das neue Werk hingegen fungiert als exaktes Gegenteil: Beim Entstehungsprozess von „Mess“ wurde viel instinktiver, selbstsicherer und mit Spaß gearbeitet. Das Resultat sind düstere, psychedelische und minimalistische Elektro-Tracks, die wieder einmal zeigen, wie wandelbar das Trio tatsächlich ist.

Unter allen Freunden von ByteFM verlosen wir einige Exemplare des Albums. Wer gewinnen möchte, schreibt eine E-Mail mit dem Betreff „Liars“ und seiner/ihrer vollständigen Postanschrift an radio@byte.fm.

Label: Mute | Kaufen

Das könnte Dich auch interessieren:

  • Jamie xx – „In Colour“ (Album der Woche)
    Dance-Musik macht Jamie xx glücklich. Mit seinem Debütalbum "In Colour" gibt der 26-Jährige ein Stück von diesem Glück weiter. "In Colour" ist ein in vielen Farben schillerndes House-Dubstep-Amalgam. Soundschnipsel aus Jungle-Dokus und hochkarätige Gäste treffen auf pluckernde Arpeggios, dröhnende Synths und lässige Beats....
  • Cover des Albums Yes Lawd! von NxWorries
    Knxwledge bastelt lässige Samples à la Madlib, Anderson .Paak rappt locker und mit viel Soul darüber. Ein paar uneilige Beats dazu – fertig ist „Yes Lawd!“, das Debüt der HipHop-Kollaboration mit dem Namen NxWorries....
  • Klez.e – „Desintegration“ (Album der Woche)
    Mit "Desintegration" schauen Klez.e zurück ins Jahr 1989. Das Album ist eine Hommage an ihre Jugend und an damals wie heute vergötterte Wave-Bands wie The Cure, die Schwermut so schön in Musik verpackten....


Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.