Presseschau 05.03.: "In einem Haus auf einem Hügel in Kalifornien…"

Gibt es ihn, den speziellen „nordischen Sound“? Das fragt sich der Spiegel und berichtet in diesem Zusammenhang von der Preisverleihung des ersten „Nordic Music Prize“, der Ende Februar in Oslo verliehen wurde. „Sind Künstler von Oslo bis Malmö, von Aha und Björk bis Abba, von einer frostigen Schwermut beseelt oder ist das nur ein Journalisten-Klischee?“ Fest steht, dass die Musik aus Skandinavien weltweit Erfolge verbuchen kann. Ob man im Umkehrschluss den „Nordic Music Prize“ zur „globalen Marke“ etablieren muss, so wie vom Veranstalter vorgesehen ist natürlich fragwürdig. Den ersten „Nordic Music Prize“ übergab Prinz Haakon übrigens an Jonsí für sein letztjähriges Solo-Debüt. Urteil der Jury: „Die Musik des Gewinners Jonsi konnte nur hier im Norden entstehen. Sie klingt und riecht nach Island.“ Noch so ein Klischee.

Von Schwermut beseelt ist auch Lykke Li. Das bestätigt die Schwedin nicht nur auf ihrer neuen Platte „Wounded Rhymes“ (übrigens auch unser Album der Woche) sondern auch im Interview mit jetzt.de. „Wenn ich glücklich bin, bin ich gleichzeitig etwas dumm“. Andererseits kann sie mit ihrer Heimat Schweden eher wenig anfangen und würde lieber im sonnigen Kalifornien leben, „auf einem Hügel. Irgendwo in der Nähe von Los Angeles. Kein großes Haus. Zwei Zimmer, das würde ausreichen“. Und weiter: „Es gibt da (in Kalifornien) so eine Art positive Energie, die mir in Schweden total fehlt. Man kann sich als Europäer von den Amerikanern wirklich einiges abschauen.“ Auch die Frankfurter Rundschau schreibt übrigens über Lykke Li und ihre „Segensreiche Traurigkeit“.

Neues gibt es von den Arctic Monkeys: Auf der Homepage der Band gibt es seit gestern den brandneuen Song „Brick To Brick“ zu hören, berichtet der NME.

Da ist Lady Gaga mal etwas spät dran: Bereits am Montag verbot die britische Gesundheitsbehörde den Verkauf des neuesten Speiseeis-Hit namens „Baby Gaga“ (hergestellt aus menschlicher Muttermilch, kein Witz!). Nun hat die Pop-Queen rechtliche Schritte gegen die Erfinder eingeleitet, da diese sich nachweislich ihrem Image bedienten. Die konterten folgerichtig, das müsse man sich ausgerechnet von Lady Gaga nun wirklich nicht vorwerfen lassen. Mehr zu dem Thema gibt es beim NME und beim Guardian.

„I was naive and unaware of who I was booked to perform for“ – Mariah Carey ist ihr Auftritt beim Neujahrskonzert 2008 für die Gaddafi-Familie unendlich unangenehm. Angeblich habe sie nicht gewusst, für wen sie da performte – und das glaubt man ihr sogar (im Gegensatz zu manch anderen Personen, die Gaddafi in der Vergangenheit freundlich die Hand schüttelten). Aber nicht nur Mariah, auch andere Popstars wie Nelly Furtado, Beyoncé oder Timbaland sind in der Vergangenheit für Konzerte eingeflogen worden und haben gute Gage erhalten. Mehr dazu ebenfalls beim Guardian.

Nach seinem Erfolg bei den Oscars wird Trent Reznor scheinbar nun unter die Schauspieler gehen: Angeblich soll er eine tragende Rolle im Gruselstreifen „Abraham Lincoln: Vampire Hunter“ bekommen. Für den Soundtrack ist Reznor ebenfalls im Gespräch. Mehr dazu beim Guardian. Und wo wir gerade beim Gruseln sind: Im Rheinland wird gerade Karneval gefeiert, ursprünglich ein Brauch, um die Geister des Winters zu vertreiben. Zeit-Redakteur und ByteFM-Moderator Matthias Schönebäumer sieht darin durchaus eine Parallele zum derzeit populären „Witch House“ Sound: „Untote schlurfen über die Tanzfläche“. Na dann mal viel Vergnügen!

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Diskussionen

1 Kommentar
  1. posted by
    Presseschau 07.03.: Die neuen alten Strokes : ByteFM Magazin
    Mrz 7, 2011 Reply

    […] zu dem derzeit populären Genre Witch House (siehe Presseschau vom 05.03.) erzählt Bela B. von den Ärzten im Interview mit der FAZ davon, was ihn so sehr an Zombies […]

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