Neue Platten: Jonathan Jeremiah – „A Solitary Man“

Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.

Wer? Jonathan Jeremiah ist Engländer – auch wenn man das beim ersten Hinsehen nicht wirklich denken würde: Bart, Jeanshemd, riesige Gürtelschnalle, eigentlich müsste jeden Augenblick eine Viehherde vorbeilaufen, die Jeremiah durch die Weiten von Colorado begleitet. Das Geld für sein Debütalbum „A Solitary Man“ hat er sich in London verdient, mit Schichten als Sicherheitsmann in der Wembley Arena. Dennoch: Geprägt ist Jeremiah eben von amerikanischer Musik aus den Sechzigern, seitdem er als Kind die Plattensammlung seiner Eltern entdeckte und spätestens, als er mit 21 Jahren eine Reise durch die USA unternommen hat.

Was? Neben der erwähnten Optik machen diese Tatsachen und seine tiefe, satte Stimme aus dem Briten klanglich einen waschechten Amerikaner. Das ist der erste Eindruck beim Hören der Platte „A Solitary Man“. Unterlegt wird Jeremiahs Gesang meistens von einer Akustik-Gitarre. Diese Kombination bleibt bei den elf Songs auf dem Album immer bestehen; sie variiert nur insofern, dass die Songs mal reduziert auf das Wesentliche („A Solitary Man“), mal mit geschickt benutzten Streichern („Happiness“) oder mit pompösen Bläsereinsätzen („Heart Of Stone“) daherkommen.

Warum? „A Solitary Man“ überzeugt mit seinem Sound: Der ist sehr angenehm, kurzweilig, die Stimme von Jeremiah sehr sicher und sein Gitarrenspiel entspannt. Man hört, dass der Mann sich viel Zeit gelassen hat, bis das Album fertig war – die Schichten in Wembley haben sich bezahlt gemacht. Nur selten, bei „How Half-Hearted We Behave“ wirkt Jeremiah kitschig. Das jedoch schmälert nicht den durchaus guten Gesamteindruck des Albums.

Label: Island | Kaufen

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.