Alvvays – „Alvvays“ (Transgressive)
Mit seinem Debütalbum gelingt dem kanadischen Quartett Alvvays der perfekte Soundtrack für den Spätsommer. Mit den letzten Sonnenstrahlen auf der Haut macht man sich klar, dass die Tage unweigerlich ungemütlicher werden. Noch wehen liebliche Surfgitarren vom Meer her, doch kündet Sängerin Molly Rankin bereits von den kommenden Regentagen.
Alvvays pflegen offenkundig eine Wahlverwandschaft zu Dreampop-Bands wie Best Coast oder Dum Dum Girls. Es flirren die Gitarren, die Stimmen hallen und es knarzt hin und wieder heimelig, dass es eine wahre Freude ist. Nicht nur dass Chad VanGaalen als Produzent half, abgemischt wurde das Debüt „Alvvays“ von Graham Walsh von Holy Fuck und John Agnello, der schon mit Sonic Youth, Dinosaur Jr. und Kurt Vile an ihren unverkennbaren Sounds arbeitete.
Auch Alvvays profitieren merklich von dieser Erfahrung. Doch der Löwenanteil des zart dahinschmelzenden Albums entstammt dem Talent des Vierers. Die gut abgeschmeckte Mischung aus fuzzigen Sounds, irrlichterndem Gesang und harschen Texten ist bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal, doch so gut umgesetzt wird sie nicht oft. Vielleicht sind Alvvays sogar noch etwas früh dran, doch spätestens wenn die Fotos des Sommers 2014 sehnsüchtig durchgeschaut werden, darf „Alvvays“ als Soundtrack nicht fehlen.