Zum 5. Todestag von Isaac Hayes

Isaac Hayes

Isaac Hayes‘ Weg ins Musikgeschäft fing vielversprechend an. Schon während der High School verbrachte der 1942 in Tennessee geborene Musiker, Schauspieler und Komponist seine Abende in den Jazz- und R&B-Clubs von Memphis. Unter anderem trat Hayes als Doo-Wop-Sänger, als Jazz-Saxophonist und Blues-Pianist auf. Das brachte ihm einen guten Stand in der Musikszene der Stadt ein. So gelangte er mit 22 Jahren zum legendären Stax-Label und heuerte als Session Musiker an. Hayes sollte den Sound von Stax in den folgenden Jahren maßgeblich prägen. Und das nicht allein: Er tat sich mit David Porter zusammen. Dieser schrieb Songtexte, Hayes komponierte. Dabei entstanden Hits wie das im Original von Sam & Dave intonierte „Soul Man“.

Isaac Hayes war nicht mehr von Stax wegzudenken. Doch er wollte andere Musik machen, leichtere, poppigere Stücke. Deswegen nahm er 1968 zusammen mit anderen Stax-Musikern sein erstes Solo-Album „Presenting Isaac Hayes“ auf. Das erhielt kaum Aufmerksamkeit, dafür wurde der Nachfolger „Hot Buttered Soul“ umso erfolgreicher. Isaac Hayes schaffte seinen ganz eigenen Sound. Dieser gilt als früher Einfluss von Disco und Hip Hop. Gesprochene Monologe und längere jazzige Zwischenparts sind charakteristisch für seine frühen Alben. Die Musik von Isaac Hayes soll mittlerweile in mehr als 200 unterschiedlichen Stücken gesamplet worden sein. Zum Beispiel von Dr. Dre, TLC, Massive Attack und Big Daddy Kane.

Seinen größten Erfolg erlebte Isaac Hayes 1971. Er interessierte sich schon länger für Filmmusik und wurde nun damit beauftragt, den Soundtrack für den Kult-Blaxploitation-Film „Shaft“ zu schreiben. Dieser schlug beinah stärker ein als der Film an sich. Für das funkige, sinnliche bis anrüchige „Theme from Shaft“ gewann Isaac Hayes als erster schwarzer Amerikaner einen Oscar. Ein Grammy gesellte sich auch noch dazu. Hayes Image als Sex-Symbol manifestierte sich damit – Hayes Markenzeichen waren sein rasierter Kopf, seine Kettenhemden und seine tiefe Stimme, die er äußerst lasziv klingen lassen konnte. Barry White hat sich bei ihm sicher einiges abgeschaut.

Trotz einer privaten Insolvenz Mitte der 70er, die mit dem Ende von Stax zusammenhing, erhielt Hayes sein musikalisches Schaffen aufrecht, veröffentlichte u. a. die Alben „Black Moses“ und „Joy“. In den 80ern und 90ern konzentrierte er sich auf die Schauspielerei, hatte Rollen bei „Miami Vice“, „A-Team“ und in Mel Brooks‘ Robin Hood-Verfilmung. Eine Art spätes Comeback konnte Isaac Hayes Mitte der 90er feiern, als er für die Stimme des Chef bei „South Park“ gecastet wurde. Er hatte Spaß an der Serie, verließ sie aber 2006. Kurz zuvor wurde sich in einer South Park-Folge über Scientology lustig gemacht – Hayes war seit den frühen 90ern bekennendes Mitglied der Sekte.

Im gleichen Jahr erlitt Isaac Hayes einen Schlaganfall und war daraufhin gesundheitlich sehr geschwächt. An einem zweiten Schlaganfall starb der Musiker zwei Jahre später, am 10. August 2008 in seinem Haus in Memphis. Isaac Hayes hat sich Zeit seines Lebens für die Bildung von Kindern und Jugendlichen eingesetzt. Für das große musikalische und filmische Vermächtnis, das er hinterlassen hat, wurde Hayes 2002 in die „Rock and Roll Hall of Fame“ aufgenommen.

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