Siouxsie Sioux wird 55

(http://www.myspace.com/siouxsiemantaray)

Egal ob PJ Harvey, Morrissey, U2, TV On The Radio oder Santigold – für sie alle ist Siouxsie Sioux eine der prägendsten Musikerinnen der Popgeschichte. Heute feiert die britische Sängerin ihren 55. Geburtstag.

Monatelang war die als Susan Ballion geborene Sioux als Teil des „Bromley Cotingent“ den Sex Pistols zu jedem Konzert hinterhergereist – zu der passionierten Fangruppierung gehörten neben Sioux auch noch Subkulturgrößen wie Soo Catwoman, Billy Idol oder John Simon Ritchie, der später unter dem Namen Sid Vicious selbst den Sex Pistols spielen sollte. Am 20. September 1976 stand der Fan dann plötzlich selbst auf der Bühne. Als beim von Sex-Pistols-Manager Malcolm McLaren organisierten 100 Club Punk Festival ein Platz für eine Band frei wurde, zögerte Sioux nicht lange. Zusammen mit Steven Severin, Marco Perroni und John Simon Ritchie ging sie auf die Bühne und rezitierte zu improvisierter Musik 20 Minuten lang das Vaterunser. Der exzentrische Auftritt und Sioux‘ einzigartiger Gesang begeisterte das Publikum und die britische Punkszene hatte mit Sioux einen neuen weiblichen Star. Schon ein Jahr später schaffte Sioux zusammen mit ihrer Band The Banshees den Durchbruch: Ihre erste Single „Hong Kong Garden“ stieg in die Top 10 der britischen Charts ein und das Debütalbum „The Scream“ wurde vom Musikmagazin NME zu einem der besten Alben aller Zeiten gewählt.

Während der ersten großen Tour von Siouxsie And The Banshees stiegen Gitarrist John McKay und Drummer Kenny Morris unerwartet aus der Band aus und wurden durch Robert Smith, der mit seiner Band The Cure im Vorprogramm der Tour spielte, und dem ehemaligen The-Slits-Drummer Budgie ersetzt. Smith und Sioux verbindet bis heute eine enge Freundschaft und aus dem temporären Ersatzschlagzeuger Budgie wurde ein festes Mitglied der Band. Und nicht nur das: Im Mai 1991 heirateten Sioux und Budgie. Eine Ehe, die für Rockmusikerverhältnisse recht lange hielt und erst im August 2007 geschieden wurde.

Der Einstieg von Budgie in die Band sollte sich aber nicht nur als persönlicher, sondern auch als musikalischer Glücksfall für Siouxsie Sioux erweisen. Gemeinsam gründeten sie das Nebenprojekt The Creatures, mit dem sie mehrere Hits wie „Miss The Girl“ und „Right Now“ hatten und insgesamt vier Alben veröffentlichten. An den Erfolg ihrer Alben mit Siouxsie And The Banshees kamen diese Alben jedoch nicht heran. Egal ob das poppigere Album „The Kaleidoscope“ (1980), das experimentelle „A Kiss In The Dreamhouse“ (1982), das düstere „Hyaena“ (1984) oder „Tinderbox“ (1986), mit dem es die Band erstmals in die amerikanischen Charts schaffte – die 1980er waren das erfolgreichste Jahrtzehnt von Siouxsie Sioux. Ihr mit HipHop- und Technoeinflüssen versehener Song „Peek-A-Boo“ aus dem 1988er Album „Peepshow“ wird gar als Grundstein des TripHop bezeichnet. Nach ihrem kommerziell erfolgreichsten Album „Superstition“ legte die Band eine längere Pause ein und löste sich 1996 endgültig auf – nachdem sie einem katastrophalen Reunion-Konzert ihrer alten Helden, den Sex Pistols, beigewohnt hatten, beschloss die Band, so nicht enden zu wollen und gab offiziell ihre Trennung bekannt. Danach trat Siouxsie Sioux lange nur als Kollaborations- und Duettpartnerin in Erscheinung trat, bis sie 2007 ihr erstes Soloalbum veröffentlichte. Aktuell arbeitet sie an einer neuen Veröffentlichung.

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