Presseschau 28.09.: Ein besonderes Stück Konzerterinnerung

terremoto | Flickr | (CC BY-SA 2.0)

Heute jährt sich der Todestag von Miles Davis zum 20. Mal. Wir haben an anderer Stelle auch schon kurz darüber berichtet. Anders als bei Geburtstagen oder Jubiläen erfreuen sich Erinnerungen an Todestage nicht so großer Beliebtheit. Die Wiener Zeitung und die ARD haben das im Falle von Miles Davis trotzdem getan. Der Mann ist schwer zu greifen, sei es wegen seines umfassenden Werkes, seiner ständigen Neuerfindungen und Stilwechsel oder aufgrund der Distanz zwischen Bühnenfigur und Privatperson. Worauf sich vermutlich viele einigen können, hat die Wiener Zeitung zusammengefasst: „Bis heute wird er nicht als Idol verehrt sondern als Lehrer. Was für einen Musiker sicherlich die größere Anerkennung ist.“

Eine Legende, von der sich Miles Davis einst inspirieren ließ, soll mittlerweile am traurigen Tiefpunkt seiner Karriere gelandet sein. Wir berichteten über Sly Stone, der heute in einem Wohnmobil haust, ebenfalls schon in der gestrigen Presseschau. Diese Nachricht hat nicht nur uns berührt, sondern auch den Guardian dazu veranlasst, ein Interview aus dem Jahre 1974 nachzudrucken, das die überbordenden Starallüren der Funk-Legende zu seiner besten Zeit bildhaft vermittelt. So schreibt Chris Charlesworth über den bleibend-schmerzhaften Händedruck, den die mit Diamanten bestückten Ringe bei ihm hinterließen.

Keine Diamantringe, aber dafür ein neues Album hat Modeselektor. Das hat gleich mehrere Menschen dazu bewegt, sich näher mit der Band und ihrem neuen Werk „Monkeytown“ auseinanderzusetzen. In der taz lesen wir eine Kritik der Platte, die demnach vor allem bei den Kollaborationen mit den zahlreichen Gästen ihre besten Momente hat. Unter den großen Namen der Gäste finden sich auch Otto von Schirach, Miss Platnum und natürlich Thom Yorke, der ein großer Fan des Berliner Kollektivs sein soll. Für den Tagesspiegel hat unser ByteFM Kollege Martin Böttcher Modeselektor im Studio besucht und über die Techno-Kultur Berlins, die Zusammenarbeit mit Thom Yorke und den richtigen Zeitpunkt für ein Modeselektor-Kochbuch gesprochen.

Kein Kochbuch haben Sigur Rós geschrieben. Dafür hat sich die isländische Band ein ganz besonderes „Schmankerl“ für ihr im November erscheinendes Live-Album „Inni“ ausgesucht, das Fans begeistern, aber vielleicht auch abschrecken könnte. Was auf ihrer Website als „unique concert artefact“ bezeichnet wird, hat Pitchfork als ein ausgeschnittenes, ungewaschenes Stück Kleidung der Band von ihrem Auftritt im November 2008 in London identifiziert. Na dann, viel Vergnügen beim daran Schnuppern…

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