Presseschau 15.09.: Ein Marathonstück und verdrehte Memoiren

(ByteFM)

Die Flaming Lips sind nicht nur bekannt für ihre ereignisreichen Live-Shows, sondern auch für die experimentelle Herangehensweise an ihr künstlerisches Schaffen. Im März dieses Jahres veröffentlichten sie beispielsweise drei Songs auf einem USB-Stick, der sich innerhalb eines lebensgroßen Totenkopfes aus verzehrbarem Gummi befand. Nun haben sie bekannt gegeben, ein sechs Stunden langes Stück fertig gestellt zu haben. „I Found This Star On The Ground“ wird es heißen und im Interview mit dem Rolling Stone spricht Sänger Wayne Coyne über die Idee zum Song, den richtigen Kontext, um das Lied zu hören und die Freiheiten, die ihnen ihr Label-Vertrag lässt. Klingen soll „I Found This Star On The Ground“ übrigens wie eine Mischung aus Velvet Underground und dem Super Mario Brothers Theme.

Ein bisschen Velvet Underground lässt sich auch auf einer mit fünf Liedern bestückten EP von John Cale erkennen, die als Vorbote für ein neues Album im nächsten Jahr fungieren soll. Das überrascht natürlich nicht, immerhin gründete er zusammen mit Lou Reed besagte Band vor über 45 Jahren. „Extra Playful“ wird am 19. September bei Domino erscheinen und kann beim Guardian schon einmal vorab gehört werden.

Viel zu erzählen hat mit Sicherheit Shaun Ryder. Der ehemalige Frontman der Happy Mondays hat mittlerweile auch schon ein Alter erreicht, in dem es nicht verwerflich ist, eine Autobiographie zu publizieren – so gesehen im NME. „Twisting My Melon“ lautet der metaphorische Titel des 320 Seiten umfassenden Werks, was bei Ryders Lebenswandel durchaus passend erscheint. Den Höhepunkt seiner Karriere markieren dabei zweifelsohne die frühen 80er Jahre, während der seine Band zu den bekanntesten Vertretern der Manchester Szene rund um den populären Club „Haçienda“ zählte. Nach Auflösung der Band hatte Ryder allerdings immer wieder mit seiner Drogensucht zu kämpfen und hatte zuletzt einen nicht gerade glanzvollen Auftritt in der Reality-TV Serie „I’m A Celebrity…Get Me Out Of Here“.

An die Glanzzeiten des New Yorker Disco-Sound der 70er Jahre erinnert ein Sampler, der ganz dem Label „Salsoul“ gewidmet ist. Zeit Online hat die bei Harmless erschienene CD-Box „Mixology – The Definitive Salsoul Mixes“ genauer unter die Lupe genommen und kommt zu folgendem Schluss: Lange dauerte sie nicht die goldene Phase von Salsoul, aber ein nostalgischer Blick zurück lohnt sich in jedem Fall.

Am Montag dieser Woche wurde auf Beschluss des EU-Parlaments die Schutzfrist für Tonaufnahmen von 50 auf 70 Jahre verlängert. In der taz lesen wir in einem Interview mit der Berliner Rechtsanwältin Angelika Strittmatter über den Sinn und die Komplexität des Urheberrechts, die Kritik der Creative-Commons-Bewegung an der Entscheidung des EU-Parlaments und die Bedeutung der GEMA für die einzelnen Künstler und Künstlerinnen.

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Diskussionen

1 Kommentar
  1. posted by
    Shaun
    Sep 27, 2011 Reply

    Hey, Shauns Auftritt bei „I’m A Celebrity…Get Me Out Of Here“ war ALLES ANDERE als „nicht glanzvoll“!

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