Presseschau 26.02.: Ein guter Abgang ziert die Übung

Irgendwann nimmt alles sein Ende – das mag sich auch Mike Skinners von The Streets gedacht haben. Vor zehn Jahren betrat der Brite mit dem charmanten Akzent erstmals die Hip Hop-Bühne, um Jahre später zahlreiche „Cockney-Poeten“ nach sich zu ziehen. Jetzt soll das letzte The Streets-Ablum veröffentlicht werden. Unter dem Titel „Computers And Blues“ vereint das musikalische Œuvre Songwriting mit Soul, Hip Hop und 2 Step. Zeit Online spricht von einer kleinen musikalischen Heimaterzählung Englands, welche von einer hofflungslosen Note durchzogen ist. Und so verabschiedet sich Mike Skinners mit einem auswegslosen fünten Album voller bedrückend schöner Melodien und Themen.

Die Frage, ob wir uns bald auch von einem adligen Kopisten in Ministerposition verabschieden können, rückt derweil immer mehr in den Mittelpunkt. Karl-Theodor zu Guttenberg wird erstmals aufgrund des Plagiatvorfalles von einem Bayreuther Juristen öffentlich angegriffen. Man dürfe Plagiate in der Wissenschaft nicht verharmlosen, denn geistiges Eigentum sei genauso wertvoll wie materieller Besitz. Eines ist jedoch sicher: Der Fall ist noch längst nicht abgeschlossen. Die Universität Bayreuth überprüft die Dissertation zu Guttenbergs weiterhin auf Fehler. Währenddessen behaupten mehrere Juristen, der Verteidigungsminister habe aus Vorsatz gehandelt. Der Tagesspiegel redet in dem Artikel „Wir sind einem Betrüger aufgesessen“ von einer bröckelnden Popularität des beliebtesten Politikers Deutschlands.

Großer Beliebtheit erfreut sich auch Tom Hoopers Verfilmung „The King’s Speech“. Dieser wurde in zwölf Kategorien für den Oscar nominiert, welcher am Sonntag verliehen wird. In der taz bespricht Bernd Rebhandl den so hoch gelobten Film im Zusammenhang mit den Auswahlkriterien für den Gewinn eines Oscars. Als „unfehlbare Oscar-Melange“ beschreibt er Tim Hoopers „Konfektionsstück, das auch industriepolitisch bedeutsam ist“. Des Weiteren kommt er zu dem Entschluss, dass neben den glatten Favoriten die Oscar-Nominierungen in diesem Jahr „recht differenziert“ seien.

Auf Erfolgszug befindet sich zur Zeit ein Drittel der minimalistischen Band The xx. Die Rede ist von Jamie Smith alias Jamie xx, welcher kürzlich Gil Scott-Heron geremixt und die Platte „We’re New Here“ veröffentlicht hat. „It’s this interest in embedding music with genuine emotion that made Smith the obvious choice to remix Gil Scott-Heron’s ‚I’m New Here‘ album“, so der Guardian. In seinem Artikel wird die kleine Geschichte des 22-jährigen Engländers erzählt, auf welchen Pirate Radio besonders großen Einfluss ausübte.

Das könnte Dich auch interessieren:



Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.