Neue Platten: Siriusmo – "Mosaik"

Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.

Wer? Der gelernte Stuckateur, selbständige Maler, Illustrator und Musiker Moritz Friedrich aka Siriusmo lässt erstmals die Puppen auf dem vielfach totgesagten Albumformat tanzen. Gestählt durch zahlreiche Remixe u.a. für Digitalism, Simian Mobile Disco, Scissor Sisters, Gossip, Boys Noize und Chromeo sowie Releases auf verschiedenen Berliner Labels, veröffentlicht er nicht nur sein erstes Album, sondern die erste LP überhaupt auf dem Monkeytown-Label der Kollegen und Freunde von Modeselektor.

Was? Dicke Beats und Basslines, wohin das Auge blickt, durchsetzt mit dem ein oder anderen Tempo- und Stilwechsel prägen das an unterschiedlichen Soundspektren nur so strotzende Debüt von Siriusmo. Die vorab als Singles ausgekoppelten Tracks „Feromonikon“ und „Signal“ haben nicht zu viel versprochen: Hier ist für jeden etwas dabei, der elektronischer Musik mag: Der notorische Wobbler wird mit „Bad Idea“ zufriedengestellt, Freunde deutscher Sprache und hintersinniger Samples kommen mit „Goldene Kugel“, „123“ und „Traum“ (Vinyl only) auf ihre Kosten, mal lässt Amon Tobin grüßen, ein andermal blitzt bei „High Together“ der P-Funk auf. Die Tracks funktionieren fast alle sowohl im Club als auch im Wohnzimmer.

Warum? Siriusmo schafft es auf seinem Album, unterschiedlichste Strömungen elektronischer Musik der letzten Dekaden unter einen Hut zu bekommen und dabei auch noch gut auszusehen. Erst nach mehrmaligem Durchhören erschließt sich einem der Facettenreichtum, den „Mosaik“ bietet. Von Dubsteb bis Disco, von Hiphop bis House und von Elektro bis Experimental ist auf der Platte alles vereint, was genretechnisch Rang und Namen hat. Platte ist dabei wörtlich zu nehmen: Die Vinyl-Version des Albums bietet mit 4 Vinyl-only-Tracks einen Bonus-Track mehr als die CD-Version.

Label: Monkeytown | Kaufen

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