07.01.: Das fiese Gesicht einer ultraharten Gesellschaft

Totgesagte leben länger. Neues von Michael Jackson, der Kreativwirtschaft und dem Hipster.

„Hipness is not a state of mind, it’s a fact of life.“ Kein Vorwurf, Cannonball Adderley, Du konntest eben auch nicht in die Zukunft sehen. Hättest Du gewusst, dass sich der Hipster des 21. Jahrhunderts schon nach zehn Jahren selbst überlebt hat, Du hättest vorsichtiger formuliert. Auf jetzt.de gönnt sich die Sueddeutsche einen ziemlich langen Artikel des Amerikaners Mark Greif, der die Hipster-Subkultur zu Grabe trägt – nicht ohne einen präzisen Blick auf ihre Geschichte, ihre Eigenschaften und Widersprüche, kurzum: ihr Leben, zu werfen.

Nochmal sueddeutsche.de, nochmal Tod. Michael Jackson kommt einfach nicht raus aus den Schlagzeilen. Aktuell ist es der Prozess um die mysteriösen Umstände seines Todes, der ihn nicht recht „in Frieden ruhen“ lassen will. Jacksons Leibarzt Conrad Murray soll „Beweismaterial verschwinden lassen haben“. Worum es dabei genau geht, weiß die SZ.

„Die Idee des Aufbegehrens in der versteckten Ecke – kein Verdienst, kein Gewinn, kein Kommerz – geht nicht mehr, wenn du die Steuer und das System an der Hacke hast.“ Klare Worte von der Hamburger Sub-Gallionsfigur und Pudelgründerlegende Rocko Schamoni. Im Gespräch mit der taz spricht Schamoni über Subversion, Hoch- und Tiefkultur und Mainstreamisierung.

Apropos „System an der Hacke haben“. Ebenfalls in der taz bespricht Kirsten Risselmann den Spielfilm „Eine flexible Frau“, in dem sich das „fiese Gesicht einer ultraharten Gesellschaft“ offenbart: Greta Mondo arbeitete in der Kreativwirtschaft, verlor den Job als freie Mitarbeiterin und erlebt nun den gesellschaftlichen Diss. „Das Spielfilmdebüt von Tatjana Turanskyi (geb. 1966) ist eine Übung in lakonisch ins Bild gesetzter Bitterkeit, die die spezifischen Prekarisierungsrisiken von Frauen ausleuchtet und zusätzlich noch ein Schlaglicht wirft auf die ästhetisch wie sozial fragwürdigen Stadtentwicklungstendenzen in Berlin“, schreibt die Verfasserin des Artikels und schlussfolgert, viel hätte nicht zu einem „veritablen Horrorfilm“ gefehlt.

Etwas hat überlebt.

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