15.10.: Taubtrüber Ginst am Orangenhain

Nach Ninja Tune und Matador Records hat nun auch das Berliner Label City Slang das Teenager-Alter verlassen und feiert den 20. Geburtstag. Vom 19. bis zum 21.11. wird dieses Jubiläum im Admiralspalast in Berlin begangen. Bands wie The Notwist, Yo La Tengo oder Arcade Fire gelten als Aushängeschild des Labels und garantieren auch die nötigen finanziellen Rahmenbedingungen. Anne Fromm stellt das Indie-Label von A bis Z in ihrem Artikel auf jetzt.de vor.

Es war nicht anders zu erwarten: Nach der ersten Ausstrahlung der Sendung „Tatort Internet“ gingen schon die ersten Beschwerden bei der Landesmedienaufsicht ein. Nachdem Stephanie zu Guttenberg schon im Vorfeld durch ihre Präsenz als Expertin in diesem Sendekonzept für Aufsehen gesorgt hatte, folgt nun also die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem fragwürdigen Format. Ermittler versuchen mit einem gefälschten Internetprofil in Chaträumen, potenzielle Sexualstraftäter zu enttarnen, indem diese während einer Verabredung mit minderjährigen Mädchen von einer investigativen Reporterin zur Rede gestellt werden. Obwohl die Männer unkenntlich gemacht und ihre Stimmen verzerrt werden, wurde zuletzt ein Mann wiedererkannt und wird seitdem bedroht. Worum es sich bei den Beschwerden handelt, ist auf Spiegel Online nachzulesen.

In der Frankfurter Rundschau beschwert man sich eher über die neue Ausstellung zur Wirkung Hitlers im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Hierbei wird vor allem der Aufbau kritisiert, der sich weder mit der Persönlichkeit Hitlers befasst noch auf die Demagogie und Wirkung eines totalitären Herrschers eingeht. Stattdessen wurden zum Teil Schaukästen aufgestellt, in denen Uniformen und Orden bestaunt werden können. Auch eine Nachkonstruktion von Hitlers Arbeitszimmer in der Reichskanzlei findet sich in der Ausstellung. Dennoch wird alleine der Titel „Hitler und die Deutschen – Volksgemeinschaft und Verbrechen“ für zufriedenstellende Besucherzahlen sorgen.

Statt einem Museumsbesuch könnte man sich auch einen Abend auf der Couch gönnen. Ein passendes Buch hierfür wäre „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf. Gerrit Bartels bezeichnet dessen neustes Werk in der Zeit als „endkomischen Roadroman“. Gespickt mit Begriffen und Ausdrücken der subkulturellen Jugend in den typischen Problemvierteln in Berlin, wird aus der Fahrt in einem Lada in die Walachei ein „großer literarischer Spaß“. Mehr über den Inhalt des Buches und den Autor steht in der Zeit.

Cineastische Avantgarde beweist Chilly Gonzales mit seiner Filmproduktion „Ivory Tower“, der schon im September im Rahmen des Reeperbahn Festivals in Hamburg gezeigt wurde. Neben Gonazles in der Hauptrolle spielen die Electropunk-Rebellin Peaches und der Produzent Tiga in der Schach-Tragigkomödie mit. Dass dieses Schwarz-Weiß-Spiel nichts mit Langeweile oder Nachdenklichkeit zu tun hat, möchte Hershell (Gonzales) mit seiner neuen Spielstrategie „Jazz-Chess“ unter Beweis stellen. Was ihm dabei alles in die Quere kommt und wie der Bruderzwist zwischen ihm und Thadeus (Tiga) endet, verrät die Filmrezension im Quietus.

Der Dokumentarfilm „Jaffa“ läuft seit gestern im Programmkino „Eiszeit“ in Berlin, Kreuzberg. Es geht um die Orangen aus dem Vorort von Tel Aviv. Die Frucht aus Jaffa war lange Zeit aus den deutschen Supermärkten nicht wegzudenken, bis sie von billigeren, leichter zu beschaffenden Orangen aus Spanien oder Marokko ersetzt wurde. Mit dem Konfliktverlauf in Israel wandelte sich auch die Anbaukultur und das Exportprodukt wurde zum Boykott der israelischen Wirtschaft genutzt. Die Symbolik dieser Frucht steht im Mittelpunkt des Films von Eyal Sivan. Die Entwicklung der Orangenhaine und die Verwicklung in politische Machtdemonstrationen, machen „Jaffa“ zu einem hochaktuellen Film, der die Auswirkungen des Nahostkonflikts auch an scheinbar trivialen Dingen deutlich macht. Silvia Hallensleben setzt sich mit der Thematik im Tagesspiegel auseinander.

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