Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix

Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix haben wir mal in die Runde der ByteFM Moderatoren gefragt, welche Stücke des Meisters denn eigentlich die persönlichen Playlists anführen, welche Versionen und anderen Tribute von Bedeutung sind und wie es mit Anekdoten und ähnlichem aussieht. Hier das Ergebnis unseres spontanen Ressourcen Poolings:

Tracks:

Auf Platz 1 der ByteFM-Jimi-Hendrix-Lieblingslieder unangefochten
„Crosstown Traffic“.
Erstens hat sich Ruben Jonas Schnell (=der Chef) dafür stark gemacht und außerdem noch DM Bob, der auch noch was dazu schrieb:
„It’s very hard to pick a favorite Hendrix track but one of my favs is ‚Crosstown Traffic‘ from ‚Electric Ladyland‘ (Polydor) (of course the lovely naked lady LP cover was very hard to find in South Louisiana!). Probably many people don’t know that Jimi was influenced by Buddy Guy (Baton Rouge, Louisiana) and Ike Turner (Clarksdale, Mississippi) and then took guitar playing to another level for sure – Jimi was more electric than anyone before! Ike said (in his book ‚Taking Back My Name‘) that Jimi played for a short time in his Kings Of Rhythm band – Ike said he fired Jimi because he was too freaky / used too many effects – I think it wasn’t Jimi’s Wah-Wah pedal that got him fired but simply Ike’s jealousy – anyway later after Jimi’s death Buddy and Ike were influenced by ‚The Electric Lady Man‘ – Hendrix!“

Platz 2 der internen Jimi-Charts geht an die Bob Dylan Cover Version
„All Along The Watchtower“.
Der urbane Landfunker Knut Benzner und Soul Patrouillero Michael Rütten sind für diesen Titel zu haben.

Den Platz drei teilen sich die folgenden Hendrix-Aufnahmen:

„Little Wing“
(Laut Michael Rütten „einer der schönsten Love-Drogensongs ever!“)
„Burning Of The Midnight Lamp“
(Norman Müllers Favorit)
„Rainy Day, Dream Away“
(Götz Bühler, „gefolgt vom gesamten ‚Band Of Gypsies‘ Album“)
„51st Anniversary“
(Eva Garthes Favorit)
„Stone Free“
(Christian Tjabens Hendrix Stück der Wahl)

Doch damit nicht genug:
Hier kommen die empfohlenen Coverversionen:

Audio Active: „Burning Of The Midnight Lamp“
(Matthias Westerweller findet, „die Space Cowboys aus Tokio haben das Hendrix Lied 1998 veröffentlicht und eine schöne ambiente elektronische Dub-Nummer draus gemacht“)

Caron Wheeler: „Wind Cries Mary“ (von „Beach Of The War Goddess“, EMI 1993)
(Für Klaus Frederking das Ultimative Hendrix-Cover: „Der Song badet in einem Meer von Jimi-Samples. Die sind so raffiniert montiert, dass aus dem Ganzen eine Huldigung wird. (Als das Original 1967 in die Charts kam, hätte es eigentlich kein Airplay kriegen dürfen, wenn die „Verantwortlichen“ begriffen hätten, worum es in Zeilen wie diesen ging: „The traffic lights turn blue tomorrow.“ Heute klingt sowas ziemlich verquast, nicht wahr?“)

Ellen McIlwaine „Up From The Skies“
(Klaus Frederkings andere Lieblingcoverversion)
(Hier via Christian Tjaben „Up From The Skies“ in einer Rickie Lee Jones Live-Coverersion)

Prince: „Purple House“ („Red House“ Version)
(Norman Müllers Jimi-Hendrix-Coverversionen-Highlight)

Gil Evans & His Orchestra: „Crosstown Traffic“ und „Voodoo Chile“
(Götz Bühlers Wahl. „Ursprünglich wollte Gil Evans mit Jimi zusammenarbeiten; Hendrix starb wenige Tage vor der ersten Besprechung. Evans, ein großer Hendrix-Bewunderer (‚A very, very great guitar player‘), arrangierte einige seiner Favoriten für seine funkrockende Bigband, führte das Ganze in der Carnegie Hall auf und nahm es wenige Tage später in New York auf.“)

Soft Cell: „Hendrix Medley“ & The Cure: „Foxy Lady“
(Christian Tjabens Selektion)

Sowie eine oder mehrere der „gefühlten 120 ‚Hey Joe‘ Versionen“, die Patrick Ziegelmüller dann für den 80. Todestag 2050 durchzuhören versprochen hat.
Hier eine Version von The Leaves, der Band, die das Stück vermutlich als erste (vor Hendrix, den Byrds und Love) im Repertoire hatte.

So weit die ByteFM Moderatoren-Top-Coverversionen von Jimi Hendrix Titeln.
Kommen wir zu Adaptionen, sprich Sample-Verarbeitungen:

Paul White „Punch Drummer“ (gibt es hier als Umsonst-Download)
(Sampled „May This Be Love“. „Eine schöne Art, dem Meister Tribut zu zollen und vor allem der Beweis, dass geniale Musik auch Jahre später noch aktuell ist und ihre Hörerschaft findet,“ schreibt Julian Gupta von der Bodega Redaktion)
Caveman: „I’m Ready“
(„Das britische Hip Hop Duo verwurstelt auf absolut großartige Art und Weise ‚Crosstown Traffic‘ – ich wage zu behaupten: Das rockt noch mehr als das Original!“, so Matthias Westerweller)
Digital Underground : „The Way We Swing“
(Für Christian Tjaben „ein kongenialer Einsatz von „Who Knows“ als schwerer Funk-Groove“)

Auf weiteren Plätzen u.a. die Beastie Boys, The Pharcyde, N.W.A., A Tribe Called Quest und DJ Shadow.

Die letzte Kategorie musikalischer Bezüge zum 40. Todestag sind Widmungen anderer Künstler

Patti Smith Group: „Rock n Roll Nigger“ (von „Easter“, Arista 1978)
(Tan LeRacoon, Elevator Music: „Warum? Weil es Patti Smith ist. Einzigartig… Jimi was a black sheep, Jimi was a whore, … Jimi was a nigger, a rock n roll nigger.“)
Klaus Caesar: „Jimi Hendrix
(Achim Treu / Ufo Hawaii empfiehlt diese schwer zu findende Nummer eines ehemaligen Titanic-Praktikanten).
Kaplan Flury: „Jimi, Oh Jimi Hendrix
(Hat Christian Tjaben auf „Hippies, Hasch und Flower Power“ (Bear Family) gefunden.)

Kommen wir nun zu den Stories, die ihr lesen könntet, während oben empfohlene Musik läuft:

Norman Müller schickt einen Link zur Linda Keith Story.

Götz Bühler verweist auf Al Aronowitz‘ Erzählung, wie er mit Miles Davis zum Jimi Hendrix Begräbnis flog.

Eva Garthe rät zur „Electric Ladyland“ Dokumentation in der „Classic Albums“ Reihe.

Und Christian Tjaben weiss, dass er lieber nicht beim Simultan-Gitarrenspiel-Weltrekord 2008 in Polen dabei war, wo über 6.000 Gitarristen gleichzeitig „Hey Joe“ gespielt haben.

Aber es gibt auch eigene Erlebnisse:
Jimi Hendrix und ich haben im Sommer ´96 innig Bekanntschaft geschlossen. Die CD „The Ultimate Experience“ war ein Geschenk einer sehr guten Freundin zu meinem 16. Geburtstag. Bis heute erinnert mich die Platte daran, wie es sich anfühlte, (vermeintlich) erwachsen zu werden. Zu „Manic Depression“ und „Purple Haze“ haben wir uns schwer rebellisch gefühlt (und aufgeführt) in den alten 70er Klamotten unserer Eltern. Morgens am Bremer Deich zu kiffen, Jimi Hendrix im Walkman zu hören und dann von der Polizei erwischt zu werden, war dann irgendwie auch eine bizarre Experience.„, erinnert sich Jumi Olusanmi.

Gleich zwei Anekdoten weiss Götz Bühler zu erzählen.
„Laurence Fishburne hat mir Ende der 90er in einem Interview erzählt hat, dass er alles dafür geben würde, Hendrix in einem Bio-Pic zu spielen. Das fand ich so interessant, dass wir anschließend weit über die vereinbarte Interviewzeit nur noch darüber sprachen und ich nachher etwas zu wenig Material zu seinem aktuellen Film für meinen Beitrag hatte. Egal, ich war trotzdem glücklich. Ein paar Jahre später traf ich Fishburne zufällig in New Orleans vor einer Bar. Ich sprach ihn etwas unsicher an und er meinte nur, ganz selbstverständlich, als würden wir uns ständig treffen: ‚Du bist doch der Hendrix-Mann, oder?‘ Wir stießen an und unterhielten uns eine Weile.
Im Sommer 1999 besuchte ich D’Angelo in den Electric Lady Studios im Village in New York, wo er gerade ‚Voodoo‘ aufnahm. Mein Kamerateam und ich waren den ganzen Tag dort, haben D’Angelo interviewt, uns alte James Brown-Videos angesehen und das damals gerade neue Album der Poets Of Rhythm mit ihm angehört. Irgendwann später kam ein Techie, der es sich nicht nehmen ließ, uns eine Studiotour zu geben. Inklusive D. Als krönenden Abschluss zeigte er uns die Toilette auf der Jimi am 18. September 1970 an eine Überdosis gestorben sei.’Ist er nicht in London gestorben?‘, meinte mein Kameramann Igor. Darauf der Techie: ‚Whatever …‘ Und geht beleidigt weg. Keine tolle Pointe, aber leider wahr.“

Von einer andere Art Erlebnis mit Jimi Hendrix hat Olaf Leitner zu erzählen. Der hat den Meister nämlich noch persönlich getroffen, 1967 auf einer Pressekonferenz in Berlin. Damals schrieb Olaf unter dem Pseudonym „Beaty“ für den Telegraf / Berlin. Und damit ist dann auch das Geheimnis des Fotos oben auf der Seite erläutert. Das ist niemand Geringeres als ByteFMs Olaf Leitner neben Jimi Hendrix!

PS: ByteFM als heterogenes Gebilde ist natürlich nicht zu 100% von Jimi Hendrix Fans durchsetzt. Wie es sich für ein pluralistisches Gemeinwesen gehört, gibt es auch Dissidenz. In Sachen Hendrix kommt die von Dennis Kastrup: „Es ist wohl die bittere Wahrheit: aber ich konnte mit Jimi Hendrix eigentlich nie so richtig was anfangen. Tja…gut, Gitarre spielen konnte er, aber sonst so hat mich das nie wirklich interessiert. Klingt komisch, ist aber so. Trotzdem viel Spaß mit ihm.“

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Diskussionen

0 Comments
  1. posted by
    Jörg Müller
    Sep 18, 2010 Reply

    Na, wenn das nicht Uwe Nettelbeck ist.
    (Foto zum 40. Todestag von Jimi Hendrix)

    Gruß Jörg

  2. posted by
    sonicsmith
    Sep 19, 2010 Reply

    Jimi Hendric killed rock ’n‘ roll.

  3. posted by
    sonicsmith
    Sep 19, 2010 Reply

    Hendrix!!!

  4. posted by
    sonicsmith
    Sep 19, 2010 Reply

    And Olaf Leitner looks like he is 20 years older than Jimi.

  5. posted by
    Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix : ByteFM Magazin « GB Bilder
    Sep 22, 2010 Reply

    […] hier den Beitrag weiterlesen: Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix : ByteFM Magazin […]

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