Zum Tod von Abbey Lincoln

Nach 60 Jahren Bühnenpräsenz und über 20 veröffentlichten Alben ist Abbey Lincoln gestern in einem Altersheim in Manhattan verstorben. Die Jazzsängerin, Schauspielerin, Songschreiberin und Bürgerrechtsaktivistin wurde 80 Jahre alt.
Ihre Karriere begann mit einigen Auftritten in kleinen Bars, wo ihre Stimme und ihr Gefühl für Jazz entdeckt wurden. 1956 erschien ihr erstes Album „Abbey Lincoln’s Affair – A Story Of A Girl In Love”.

Um ihren doch eher provinziell klingenden Namen Anna Marie Wooldridge zu ändern, riet ihr ein Produzent zu einer Mischung aus den Namen des Westminster Abbey und Abraham Lincoln. Das blieb allerdings nicht die einzige politische Komponente in ihrem Leben. Abbey Lincoln begann sich zunehmend für das amerikanische Civil Rights Movement zu engagieren. Die Rechte der Schwarzen wurden auch durch ihre Musik, vor allem durch den Titel „We Insist! Freedom Now Suite“ eingefordert.
Durch den Musiker und Produzenten Max Roach wurde sie, während ihrer kurzen Ehe, mit vielen einflussreichen Musikern und Künstlern vertraut gemacht. Nachdem sich Lincoln Ende der sechziger Jahre mehr und mehr aus der Musikbranche zurückzog und als Autorin und Schauspielerin Erfolge feiern konnte, hatte sie 2007 ein gelungenes Comeback mit ihrem Album „Abbey Sings Abbey“ und einer Welttournee.

Aufgrund ihres Gesundheitszustandes mussten immer öfter Interviewtermine und Konzerte abgesagt werden, von den Strapazen einer Herzoperation hatte sie sich wohl nie ganz erholt.
Durch den Tod Abbey Lincolns verliert die Musikwelt eine weitere bedeutende Musikerin und begnadete Songschreiberin. Sie stand ihrem Idol Billie Holiday in nichts nach und konnte durch ihr gesellschaftspolitisches Kritik oft aufrütteln und auf soziale Missstände aufmerksam machen.

Oliver Stangl erinnert im ByteFM Magazin zwischen 15 und 17 Uhr an die Jazzikone.

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