James Chance (The Contortions) ist tot

Wichtiger Protagonist der No-Wave-Szene in New York City: James Chance (Foto: Braunov, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Der New Yorker Musiker James Chance ist im Alter von 71 Jahren gestorben. Die Todesnachricht, die eine detaillierte Darstellung seines Werdegangs und Schaffens beinhaltet, wurde über sein Facebook-Profil offiziell bekannt gegeben. Der Sänger und Saxofonist Chance war als Teil der Bands The Contortions und Teenage Jesus And The Jerks eine wichtige Figur der No-Wave-Welle der späten 70er-Jahre.

James Alan Sigfried, wie Chance eigentlich hieß, stammte ursprünglich aus Milwaukee, wo er in den Bands James Siegfried Quintet und Death spielte. Er zog 1975 nach New York City und wurde 1976 Teil der Band Flaming Youth. Gemeinsam mit Lydia Lunch, die damals seine Mitbewohnerin war, rief er später die Formation Teenage Jesus And The Jerks ins Leben. The Contortions gründete er 1977. Deren einziges Album „Buy The Contortions“ erschien gut zwei Jahre später, nachdem Brian Eno einige Songs der Band für die Kompilation „No New York“ aufgenommen hatte.

James Chance gründete mit James White And The Blacks eine weitere, nahezu identische besetzte Band, mit der er 1979 die Platte „Off White“ veröffentlichte. Insgesamt 20 Longplayer nahm der Musiker im Laufe seiner rund 40-jährigen Karriere auf. Sein Markenzeichen: eine bisweilen sperrige und quirlige Melange aus Free Jazz, Funk und Punk-Elementen. Dazu war er berüchtigt für seine konfrontative Art, die bei Konzerten gelegentlich sogar in Streit mit dem Publikum mündete.

Die Todesursache ist derzeit nicht bekannt, wohl aber, dass der Musiker schwere gesundheitliche Probleme hatte. Ende 2023 hatten Freund*innen eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um die medizinischen Behandlungskosten zu decken.