Sinkane veröffentlicht mit „Mean Love“ eine Soul-Platte im besten Sinne des Wortes. Nicht etwa unter stilistischen Aspekten, denn vieles führt musikalisch in ganz andere Gefilde. Aber im Kern ist es Soul pur, die Reise eines Musikers durch die eigene Geschichte. Seine Jugend als Skate-Punk in den USA und die starke Bindung an den Sudan. All das, was ihn auf seinem Weg prägte, fließt auf „Mean Love“ zu einem ungeheuer vielseitigen Album zusammen.
Ahmed Gallab, wie Sinkane bürgerlich heißt, hat schon mit diversen fantastischen Musikern zusammengearbeitet, die sein Werk geprägt haben. Früh war er Drummer bei of Montreal, Yeasayer und Caribou, bis er sich 2012 entschied, es auf eigene Faust zu versuchen. Sein Debüt „Mars“ einte zahlreiche kulturelle und musikalische Einflüsse unter einem Dach und wurde zu einem der Geheimtipps des Jahres. Zu Ehren des großen nigerianischen Musikers William Onyeabor gewann er Größen wie LCD Soundsystem, Hot Chip, Blood Orange, The Rapture oder Damon Albarn, um mit ihm gemeinsam in den großen Konzertsälen rund um den Globus zu spielen.
Wer sich mit Sinkane befasst hat, weiß, wie sehr ihn diese Erfahrungen prägen. Deshalb geht „Mean Love“ noch weiter als „Mars“, traut sich eine noch größere stilistische Offenheit zu und gewinnt dabei auf ganzer Linie. Mit einer ungeheuren Treffsicherheit gelingt Gallab die richtige Abmischung von Jazz, Afrobeat, Pop und Rock mit dem Soul als gemeinsamen Nenner. Wer das mit dem Genre-Skalpell sezieren möchte, fragt auch bei einem guten Glas Wein nach dem Verhältnis von Ethanol zu Methanol.