Slow Club – „Complete Surrender“ (Caroline)
Zwei wie ihr, die dürfen sich nie verlieren. Charles Watson und Rebecca Taylor haben zusammen als Slow Club schon einige musikalische Phasen durchlaufen. Vom poppigen Folk ihres Debüts „Yeah So“ über das beherztere „Passion“ haben sie sich zum neuen „Complete Surrender“ in soulige Gefilde vorgewagt. Doch eines zieht sich wie ein roter Faden durch ihre musikalische Reise: die perfekte musikalische Harmonie, die sie verbindet. Und genau diese Trumpfkarte spielen sie erneut geschickt aus.
Ihre Hinwendung zum Soul tut dem Duo gut, setzt noch einmal ganz neue Qualitäten frei. Besonders bei Rebecca Taylor, die bereits auf den ersten Alben ihre stimmlichen Qualitäten angedeutet hatte und sich nun in ganz neue Höhen aufschwingt. „The Queen’s Nose“ ist ein eindrucksvoller Beweis, was für eine Power in ihr steckt. Slow Club verweben ihre eigene Folk-Vergangenheit mit musikalischen Liebesbekundungen an Marvin Gaye und den Motown-Sound. Und das immer mit dem guten Gespür für die richtige Abmischung.
Vor allem lebt „Complete Surrender“ aber vom tiefen Einverständnis zweier Musiker über ihren gemeinsamen musikalischen Weg, dem ergreifenden Miteinander ihres Gesangs, der sich durch fast jeden Song zieht. Im Einklang lassen sie Herzen behutsam schmelzen oder türmen sich gegenseitig in fragile Höhen auf wie beim gemeinsamen „Jenga“-Spielen. Überhaupt lassen Slow Club, wie der Name schon andeutet, ihre Songs mit Vorliebe bedächtig starten und erst spät in ihrer ganzen Fülle erblühen. Hier kommt noch ein Streicher dazu, da ein paar Bläser. Alles zu seiner Zeit, alles in der richtigen Dosis. Ungeduldige Geister bestraft das Leben. Geduldige belohnen Slow Club.