Zum Tod von Abbey Lincoln

Von ByteFM Redaktion, 16. August 2010

Nach 60 Jahren Bühnenpräsenz und über 20 veröffentlichten Alben ist Abbey Lincoln gestern in einem Altersheim in Manhattan verstorben. Die Jazzsängerin, Schauspielerin, Songschreiberin und Bürgerrechtsaktivistin wurde 80 Jahre alt.
Ihre Karriere begann mit einigen Auftritten in kleinen Bars, wo ihre Stimme und ihr Gefühl für Jazz entdeckt wurden. 1956 erschien ihr erstes Album „Abbey Lincoln’s Affair – A Story Of A Girl In Love”.

Um ihren doch eher provinziell klingenden Namen Anna Marie Wooldridge zu ändern, riet ihr ein Produzent zu einer Mischung aus den Namen des Westminster Abbey und Abraham Lincoln. Das blieb allerdings nicht die einzige politische Komponente in ihrem Leben. Abbey Lincoln begann sich zunehmend für das amerikanische Civil Rights Movement zu engagieren. Die Rechte der Schwarzen wurden auch durch ihre Musik, vor allem durch den Titel „We Insist! Freedom Now Suite“ eingefordert.
Durch den Musiker und Produzenten Max Roach wurde sie, während ihrer kurzen Ehe, mit vielen einflussreichen Musikern und Künstlern vertraut gemacht. Nachdem sich Lincoln Ende der sechziger Jahre mehr und mehr aus der Musikbranche zurückzog und als Autorin und Schauspielerin Erfolge feiern konnte, hatte sie 2007 ein gelungenes Comeback mit ihrem Album „Abbey Sings Abbey“ und einer Welttournee.

Aufgrund ihres Gesundheitszustandes mussten immer öfter Interviewtermine und Konzerte abgesagt werden, von den Strapazen einer Herzoperation hatte sie sich wohl nie ganz erholt.
Durch den Tod Abbey Lincolns verliert die Musikwelt eine weitere bedeutende Musikerin und begnadete Songschreiberin. Sie stand ihrem Idol Billie Holiday in nichts nach und konnte durch ihr gesellschaftspolitisches Kritik oft aufrütteln und auf soziale Missstände aufmerksam machen.

Oliver Stangl erinnert im ByteFM Magazin zwischen 15 und 17 Uhr an die Jazzikone.

Das könnte Dich auch interessieren:

  • Elbjazz Festival 2024 (Ticket-Verlosung)
    Egal, ob Jazz-Stars, UK-Rap-Kings oder Indie-Pop-Ikonen: Das Elbjazz Festival versammelt auch 2024 wieder viele spannende Acts im Hamburger Hafen – und das weit über den Jazz-Rahmen hinaus. Mit dabei: Faithless, BadBadNotGood, The Streets und viele mehr. Wir verlosen Tickets!...
  • Pressebild von RJD2, dessen Song „Through It All“ heute unser Track des Tages ist.
    Unser Track des Tages „Through It All“ kündigt mit mundgeploppten Wassertropfensounds und Jamie-Lidell-Feature eine neue LP des Beatschmieds RJD2 an....
  • Pressebild von Sarah Vaughan, deren Song „Black Coffee“ heute unser Track des Tages ist.
    Die US-Jazz-Sängerin Sarah Vaughan wäre heute 100 Jahre alt geworden. Der Song „Black Coffee“ in ihrer Version ist unser Track des Tages....


Deine Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.