taz.mixtape 15.09.2023

Courtney Barnett, Moloch & Nadiya, Carl-Ludwig Reichert, Berlin Atonal, Jaimie Branch, Carsten Nicolai, Detroit/Berlin

Klangliches Antidot zur erhitzten Gegenwart. Die australische Rumpelrockerin Courtney Barnett legt mit „End Of The Day“ eine Art Audio-Tagebuch zur parallel erscheinenden Doku vor. Sie muss gar nichts, meint Stephanie Grimm.

Krieg, Exil und Trauma. Melanka Piroschik und Alex Korus alias Moloch & Nadiya arbeiten in Leipzig an einer Fusion aus Soul, Jazz und ukrainischer Musik: Tobias Grießbach schildert ein interkulturelles Crossover-Projekt.

Umsturz in München. Carl-Ludwig Reichert war eine wichtige Stimme der Gegenkultur: Sänger, Schriftsteller, Pophistoriker und Urbayer mit Sparifankal. Den Nachruf schreibt Christoph Lindenmeyer, ein langjähriger Weggefährte.

Die kalte Rache der Motorsäge. „Berlin Atonal“ läuft erstmals seit Jahren wieder als Festival. Gegensätzlich und herausfordernd gut waren die ersten Konzerte und Performances, berichten Beate Scheder und Julian Weber.

Ausschwärmen ins frei improvisierte Offene. Könnte das Motto sein von „Fly Or die Fly Or die Fly Or die ((World War))“, dem letzten Album der verstorbenen US-Jazzmusikerin Jaimie Branch, so Benjamin Moldenhauer.

Elektronikproduzent Carsten Nicolai veröffentlicht das Album „HYbr:ID Volume 2“ und den Film „Betonschiff ohne Namen“. Beim Festival „Axis“ in Rostock führt er beides auf. Robert Mießner erlebt Geschichte in Wellen.

Geschichten zurechtrücken. Eine von Arastu Salehi kuratierte Ausstellung im Frankfurter MOMEM verortet die Techno-Verbindungen zwischen Detroit und Berlin neu. Auch eine Kurskorrektur in eigener Sache, meint Klaus Walter.