Kaleidoskop Dunkles und Helles

Wo gesungen wird, da lass’ Dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Doch, manche schon. Aber die, so hofft die Moderatorin, werden hier nicht auftauchen. Schon deshalb, weil einige Musiker*innen drohend mit der Bibel wedeln werden. Das werden sie natürlich nicht, aber wie schon so viele vor ihnen finden sie die alten Schriften interessant und setzen sich damit auseinander, unabhängig davon, ob sie nun von einem göttlichen Wesen, von hoffenden Menschen oder manipulierenden Bösewichten verfasst wurden. Anlass war das Solodebüt von Elektrozauberer Vince Clarke, der sich die Klagelieder Jeremias vorknöpfte. Die dunkle Stimmung, die zumeist in den Songs über die Materie vorherrscht, muss dringend aufgehoben werden durch lakonische, aber warmherzige Alltagsgeschichten, über die Liebe, aber auch über eine Fahrbahnschwelle (dafür zuständig ist John Douglas von Trashcan Sinatras auf seinem selbstbetitelten Soloerstling).