Let's get lost! José Gonzalez & Frazey Ford

Eine sanfte Stimme, subtile Songtexte und filigranes Fingerpicking: Das sind die Markenzeichen von José Gonzales. Der 36-jährige Singer/Songwriter kommt aus Schweden und hat argentinische Wurzeln. Ganze acht Jahre sind seit seinem letzten Soloalbum vergangen, aber in der Zwischenzeit war er ganz und gar nicht untätig, sondern hat zwei Alben mit seiner Band Junip veröffentlicht, sowie Musik für Film und Computerspiele komponiert.

„Vestiges & Claws“ – so heißt sein neues Werk, und darauf verhandelt Jose Gonzales vor allem globale Themen. Das Album hat Gonzalez erstmals komplett allein (ohne Produzent!) aufgenommen. Eine ganz bewusste Entscheidung, denn glatte Studioproduktionen sind ohnehin nicht sein Ding. José Gonzalez liebt es ungeschliffen und handgemacht. Zum Großteil wurden die Songs in der Küche seiner Wohnung in Göteborg eingespielt. Beste Bedingungen also, um es ganz entspannt angehen zu lassen.

Kein Wunder, dass das Album nun eine gewisse positive Grundstimmung ausstrahlt. Es klingt ausgeglichener, abgeklärter und weniger selbstmitleidig als Gonzalez frühere Soloalben. Ein Resultat auch der treibenden afrikanischen Rhythmen, die er erstmals in sein Songwriting integriert hat. „Vestiges & Claws“ ist auf Imperial Records / Peace Frog erschienen.

Außerdem in dieser Sendung: Ein Porträt der Sängerin und Songschreiberin Frazey Ford. Mit ihrer Band The Be Good Tanyas war Ford bereits sehr erfolgreich, als sie beschloss nochmal einen Sprung ins kalte Wasser zu wagen, und eine Solokarriere zu starten. 2010 erschien ihr Debütalbum, vor kurzem nun das zweite namens „Indian Ocean“.

Dies hat sie in den legendären Royal Studios, der Heimat von Al Green und zahlreichen anderen Soul-Größen, eingespielt. Seit es Anfang Januar auch in Deutschland verkauft wird, gibt es nur Begeisterung von Seiten der Presse. Befreit von jeglichen Band-Kompromissen hat Frazey Ford zu einem ganz persönlichen Stil und einer eigenen Identität als Singer/Songwriterin gefunden. Ihre Songs bewegen sich zwischen Folk, Jazz und Country-Soul. Mit Let’s Get Lost sprach Frazey Ford über die Strapazen des Tourlebens, alltägliche Konflikte zwischen Musiker und Label sowie über die Aufnahmen in den legendären „Royal Studios“ in Memphis.