Wer? Was? Warum? ByteFM Redakteure besprechen eine Auswahl aktueller Neuerscheinungen.
Wer? Thom Yorke (Gesang, Rhythmusgitarre, Piano), Jonny Greenwood (Lead-Gitarre, Keyboard), Colin Greenwood ( E-Bass, Keyboard), Ed O’Brien (Gitarre, Backgroundvocals) und Phil Selway (Schlagzeug, Backgroundvocals) haben mit „The King of Limbs“ ihr mittlerweile achtes Studioalbum veröffentlicht.
Was? 37 Minuten Musik auf acht Tracks. Damit ist „The King of Limbs“ das kürzeste Album des britischen Quintetts aus Oxford. Unruhig und nervös klingen die aus selbsteingespielten Samples zusammengeschusterten Stücke wie z. B. der Opener „Bloom“ mit seinen perlenden Klavierklängen und seinem hektisch, synkopierten Drumloop. Dazwischen gibt es jedoch auch ruhige Momente mit den Balladen „Codex“ und „Give Up The Gost“, die besondere musikalische Akzente auf der Platte setzen.
Warum? Kritiker und Fans taten sich im Laufe der Jahre mitunter schwer mit den zunehmend sperrigen Strukturen von Radiohead Songs. Zu kompliziert, zu abstrakt für das gängige Verständnis von Pop-Musik. Es scheint, als ob Radiohead sich dieser Kritik auf raffinierte Weise auf ihrem neusten Album entledigt haben: Songstrukturen sind hier fast nicht mehr erkennbar, sondern werden durch collagenartige Gebilde abgelöst. Die Tracks erinnern an das Songmaterial früherer B-Seiten der Band, die vielschichtig, aber zugleich noch nicht vollkommen ausgereift waren. The King of Limbs verliert sich in produktionstechnischen Details, während eine klare kompositorische Linie zu fehlen scheint. Obwohl das Album eine Sammlung interessanter Ideen darstellt, wirkt doch vieles beliebig. Makelos schöne Melodien und komplexe musikalische Arrangements mit emotionaler Tiefe, also all das, was Radiohead als Band auszeichnet, lässt sich kaum auf The King of Limbs finden. So muss das Fazit lauten: Mehr Studiospielerei, denn große Komposition.
Diskussionen
0 Kommentarecorwood
Mrz 23, 2011öfter hören hilft. das album ist fantastisch!
mk
Mrz 23, 2011Ja, das sehe ich auch so!
Hans Hammers Jr.II
Mrz 23, 2011„Zu abstrakt für das gängige Verständnis von Pop Musik“? Wird hier tatsächlich ein neues Radiohead Album besprochen? Was wurde denn erwartet? Ein Duette mit Rihanna oder Lady GaGa? Oder vielleicht ein fleischiger David Guetta RMX als hidden Track? Will/soll Radiohead einem gängigen Pop Verständnis genügen und warum legt just byteFM das hier als Massstab zu Grunde? Unverständlich und am Thema vorbeigesegelt. Nicht traurig sein liebe Rezensentin, die nächste Bravo Hits kommt bestimmt!
Presseschau 23.03.: Bands als Filmprotagonisten : ByteFM Magazin
Mrz 23, 2011[…] Redakteurin Juliane Reil hat in unserem Magazin eine Rezension zum neuen Album von Radiohead “The King Of Limbs” geschrieben und kam […]
Stefan
Mrz 25, 2011es gibt bei Radiohead keine besseren oder schlechteren alben ab OK Computer, dies ist wohl das schwerst verdauliche Album, aber auch sehr emotional und interessant.
sie könnten es bei nächsten album mal wieder etwas ruhiger angehen, trotzdem Bestnote für King of the Limbs
Malte
Mrz 27, 2011Endlich mal eine vernünftige Kritik, die nicht in Ehrfurcht vor Radiohead erstarrt.