Spätestens seit dem zwanzigsten Geburtstag von Ninja Tune sind Jahrestage von Plattenlabels eine große Sache. Seit gestern feiert das New Yorker Indie-Label Matador Records in Las Vegas ein rauschendes Fest zum 21-jährigen Bestehen. Bis morgen treten dort etwa 26 Bands und Interpreten auf, die bei Matador unter Vertrag sind. Es ist eine stolze Bilanz: 60 Künstler und über tausend Veröffentlichungen verwandeln das Label in ein Qualitätssiegel. Dennoch können nicht alle Beteiligten auf der Geburtstagsparty auftauchen. Auf spinner.com findet Ihr die Ausreden der Bands, die abgesagt haben und bleibt über den Ausgang der Fete auf dem Laufenden.
Die Volljährigkeit, zumindest in Deutschland, hat auch das Filmfest Hamburg erreicht. „Das 18. Filmfest – wir sind erwachsen geworden. Aber ich verspreche es: Wir bleiben jung und albern!“, ließ Festivalchef Alber Wiederspiegel bei der Eröffnung verlauten. Bis zum 09. Oktober werden Filme aus verschiedenen Genres und Nationen gezeigt. Trotz des schillernden Staraufgebots werden die neusten Entwicklungen in der Hamburger Kulturszene nicht unter den Teppich gekehrt. Zwar sei der Film noch von Kürzungen verschont geblieben, aber die Zeiten seien hart, so Wiederspiegel in der Frankfurter Rundschau. Bei dem vielversprechenden Programm ist ein Besuch sicherlich lohnenswert.
Obwohl man vom Programm des Glastonbury Festival so gut wie nichts weiß, gehen die Karten ab morgen in den Verkauf. Gut 200 Pfund kostet das dreitägige Festival, dessen Headliner noch unbekannt sind. Michael Eavis, Organisator des Glastonburys, konnte allerdings versichern, dass die auftretenden Bands dem Line Up von letzem Jahr in nichts nachstehen. Ab 9 Uhr morgens sind die Karten online zum Verkauf bereit. 2010 war das Festival innerhalb zwölf Stunden komplett ausverkauft. Die Internetseite hielt auch dem Ansturm nicht immer stand, es empfiehlt sich also früh aufzustehen. Im NME stehen die Tipps für einen reibungslosen Ablauf und weitere Spielregeln.
Genug von Festivals und Massenveranstaltungen und hin zu der Veröffentlichung der Memoiren des Dokumentarfilmers Claude Lanzmann, der mit seinem epochalen, 9-stündigen Werk „Shoah“ den Versuch wagte, den Holocaust zu vergegenständlichen. Allein die Recherche und Erarbeitung des Materials beschäftigte Lanzmann zwölf Jahre und macht deutlich, dass dieser Teil der deutschen Geschichte nicht zu erfassen ist. In seinem Buch „Der patagonische Hase“ wird auf über 600 Seiten unter anderen seine Beziehung zu Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre erzählt. Die Dreiecksbeziehung zwischen diesen philosposchischen Urgesteinen ist erfrischend unterhaltsam und idyllisch. Im Interview in Tagesspiegel mit Gregor Dotzauer spricht Claude Lanzmann mit kokettem Selbstbewusstsein über die Entstehung seiner Memoiren.
Zu guter Letzt knüpfen wir noch an die aktuelle Blues-Welle an, die die Musikwelt erneut überfallen hat. Aloe Blacc hat mit Alan Algee ein Video für seine Coverversion des Velvet Underground Klassikers „Femme Fatale“ gedreht. Ganz schlicht wurden die Bilder in schwarz-weiß gehalten und Blacc gibt sich als Privatdetektiv die Ehre. Die Spex hält das Video in einem kurzen Artikel zum Anschauen bereit. Eine Rezension des gesamten Albums „Good Things“ gibt es von Klaus Walter in der taz.